[Rezension] Sebastian Stuertz – Das eiserne Herz des Charlie Berg

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Charlie Berg ~ ein Name, so charismatisch, so vielversprechend. Der Sohn zweier Künstler, mit einem schwachen Herz, aber einer feinen Nase. Als er sich endlich entschließt das familiäre Heim zu verlassen, um nicht mehr das Familienbindemittel und der rettende Anker seiner Eltern zu sein, geht doch alles schief.  Auf einmal stirbt sein Opa bei der Jagd und seine Brieffreundin, mit der er sich schon ewig Kassetten umherschickt, brennt mit einem anderen durch.

Was nach einem typischen Coming-Of-Age-Roman klingt, ist dabei nicht halb so „leicht“ wie man es erwarten würde, sondern kommt mit schweren Wörtern, langen Sätzen und einer kühlen Stimmung daher. Irgendwie hat Sebastian Stuertz aus seinem Charlie Berg alles gemacht: Jugendbuch, Krimi, Komödie und dadurch ist dieses Buch vor allem: viel. Viel von allem. Viele Worte, viele Sätze, viel Erzähltes, viel Geschichte, aber – auch, wenn die Kritiken das Buch mit Alice im Wunderland vergleichen und es fesselnd, speziell und packend titulieren – fehlt mir persönlich der Faden, an dem ich mich entlang hangeln konnte.

Das Buch wirkt stellenweise extrem laut, weil es teilweise derbe Witze und ein schwarzer Humor mixt. Dabei sind die Stellen, die eher ruhig, bedächtig sind, die die das Buch lesenswert machen. Aber es sind daher 700 lange Seiten, die nicht in gleichmäßiger Qualität bleiben und den Lesefluss immer wieder stoppen.

Mich hat das Lesen fast 3,5 Monate gekostet, aber am Ende sind Charlie Berg und ich leider keine Freunde geworden.

 

 

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